Stele 05: Pohnsdorf
Zu den Überlebenden des Todesmarsches von Auschwitz nach Holstein gehörte der Häftling Berek Jakubowicz, der sich nach seiner Befreiung Benjamin Jacobs nannte.
Jakubowicz war Student der Zahnmedizin, als er 1943 in seiner polnischen Heimatstadt Dobra von den Nationalsozialisten festgenommen wurde. Nach einer Odyssee durch verschiedene Konzentrationslager kam er in das Lager Auschwitz-Fürstengrube. Auf Anraten seiner Mutter hatte er seine zahnmedizinischen Instrumente eingepackt. Im Lager wurde er zur Behandlung von Mithäftlingen und SS-Wächtern eingesetzt, wenn sie Zahnschmerzen hatten. Im Lager Auschwitz-Birkenau musste er das Gold aus den Zähnen vergaster Menschen brechen.
In seinen Memoiren berichtete Benjamin Jacobs: „Wenn eine jüdische Mutter dir einen Rat gibt, musst du ihn befolgen. Es hat mir das Leben gerettet, weil ich den Rat meiner Mutter befolgte.“ Jacobs wanderte nach seiner Befreiung in die USA aus. Er starb am 30. Januar 2004.
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Von Pohnsdorf wurde die Häftlinge weiter nach Curau getrieben.
Quellen: Benjamin Jacobs: „Zahnarzt in Auschwitz, Häftling 141129 berichtet“, Deutscher Wissenschaftsverlag, Baden Baden, 2000.
Video mit Benjamin Jacobs im WEGZEICHEN-Film von Martina Fluck, Mai 2001.