Stele 4: Bad Schwartau-Alt Rensefeld


(vor der Kirche)

Grab der unbekannten KZ-Häftlinge, Friedhof Rensefeld: “Unbekannt mahnen hier drei Opfer einer Zeit unseeligen Gedenkens” Foto: © Gedenkstätte Ahrensbök

Die Augenzeugin Sonja K. erinnert sich:

“Kurz vor Kriegsschluss, so Mitte April 1945, stand ich beim Konsum in Alt-Rensefeld nach Lebensmitteln an und wurde dabei Augenzeugin eines Marschs von KZ-Häftlingen, die sich in Richtung des Dorfes Alt-Rensefeld und weiter nach Pohnsdorf zubewegten.

Völlig entkräftet und von Wächtern durch Schläge angetrieben zogen sie durch den Ort. Wer nicht mehr weiter konnte und hinfiel, bekam weitere Schläge und mußte von anderen Leidensgefährten mitgeschleift werden. Wir Wartenden außerhalb des Konsums liefen erschrocken und empört die Steinstufen zur Straße hinunter, um die Vorgänge, die den Marsch aufs grausamste Begleiten, nachher zu erkunden, wurden aber von Uniformierten mit Nachdruck von der Straße verwiesen. Auch besorgte ältere Konsumkunden riefen uns sofort zurück. Später erfuhren wir, dass am Ausgang des Dorfes Alt-Rensefeld drei KZ-Häftlinge, die auf keine Weise mehr mitgehen konnten, erschossen worden sind. Ihr Grab ist auf dem Rensefelder Friedhof. Inzwischen weiß man, dass sie aus Belgien stammten.“

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Von Alt-Rensefeld wurden die Häftlinge weiter nach Pohnsdorf getrieben.


Quelle: Augenzeug*innenberichte lagern im Archiv der Stadt Bad Schwartau.

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