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Besuch und Information

Dem Gebäude der Gedenkstätte ist nicht anzusehen, dass es 1933 ein frühes Konzentrationslager war.

Seine wechselvolle Geschichte beginnt 1883 als Direktionsgebäude eines Zuckerfabrikanten. Vom 3. Oktober bis 5. Dezember 1933 wurden in diesem Gebäude zeitgleich 60 bis 70, insgesamt etwa 300 Häftlinge eingesperrt. Im Konzentrationslager Ahrensbök waren vornehmlich politische Gegner der Nationalsozialisten inhaftiert: Kommunisten, Gewerkschafter und Sozialdemokraten. In diesem frühen KZ kam kein Häftling zu Tode, allerdings sind zahlreiche brutale Verhöre und Misshandlungen dokumentiert.

Im Dezember 1933 wurden die Häftlinge in ein anderes Gebäude im Ortskern Ahrensböks verlegt, welches bis Mai 1934 bestand. Die Räumung schuf Platz für vier Klassen einer Realschule, die das Gebäude bis Ostern 1934 für den Unterricht nutzte. Im April 1936 wurde die „Genossenschaft Flachsröste GmbH“ gegründet. Die Flachsröste, die bis 1956 bestand, beschäftigte Zwangsarbeiter*innen aus von der Wehrmacht besetzten Ländern, vor allem aus der Sowjetunion und aus Polen.

Ein weiterer Ausstellungsbereich der Gedenkstätte erinnert an den sogenannten Todesmarsch von Häftlingen des Konzentrationslagers Auschwitz-Fürstengrube und Mittelbau-Dora nach Ostholstein im Jahr 1945.

Die Gedenkstätte versteht sich seit ihrer Eröffnung 2001 als Begegnungs- und Lernort. Es ist ein zentrales Anliegen der Vermittlungsarbeit, einen Bogen zu spannen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, um Geschichte mit Bezügen zur eigenen Lebenswelt erfahrbar zu machen. Anfang, Alltag und Ende der nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945 werden dabei an regionalen Beispielen thematisiert. Der Dialog steht im Mittelpunkt der Vermittlungsarbeit, um über historische Inhalte, aber auch über aktuelle politische Entwicklungen und eigene Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.

 

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