V E R E I N S I N T E R N A 
 
Grüne Spitze in der Gedenkstätte

Ahrensbök, 16. Januar 2025
Grüne Prominenz in der Gedenkstätte Ahrensbök: Die Co-Sprecherin des Bundesvorstandes, Franziska Brandtner, und die Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl in Schleswig-Holstein, Luise Amtsberg, besuchten am Donnerstag die Gedenkstätte. Begleitet wurden sie von der Direktkandidatin der Grünen im Wahlkreis Ostholstein, Annette Granzin.

In Gesprächen mit dem Vorstand des Trägervereins der Gedenkstätte betonte Amtsberg, dass die Republik „mehr Erinnerungsarbeit braucht, nicht weniger“. Deshalb sei „die Arbeit, die Sie hier leisten, enorm wichtig“. Die Aufarbeitung der deutschen Geschichte „ist absolut notwendig“, erklärte auch Franziska Brandtner. Es könne nicht dabei bleiben, dass viele Zeitzeugen behaupten, „sie hätten von den Untaten der Nazis nichts gewusst“. Annette Granzin lobte, „dass Sie in der Gedenkstätte immer wieder den Finger in die Wunde legen“. Im Gästebuch hinterließen Amtsberg und Granzin den Satz: „Sie leisten gemeinsam mit der Gedenkstätten-Landschaft in der gesamten Bundesrepublik einen unverzichtbaren Dienst für unsere Demokratie.“

Bei einer Führung durch die Ausstellungen der Gedenkstätte ließen sie sich ausführlich die Abteilungen über die etwa 2.000 Zwangsarbeiter*innen in Ahrensbök während des Nazi-Regimes und über den Todesmarsch von KZ-Häftlingen von Auschwitz über Ahrensbök nach Neustadt erläutern, der für die meisten mit dem Tod in der Ostsee bei der Versenkung der Cap Arcona endete. Gerade im gegenwärtigen politischen Klima sei die Arbeit der Gedenkstätte „erschreckend aktuell und umso mehr von Bedeutung“.

Die Gedenkstätte Ahrensbök war bereits 1933 für mehrere Monate ein frühes Konzentrationslager, eines der ersten überhaupt im Nazi-Reich. Sie liegt im früheren Direktionsgebäude einer Zuckerfabrik an der Bundestraße 432 zwei Kilometer östlich von Ahrensbök in Richtung Scharbeutz. Seit 24 Jahren wird das einzige in Schleswig-Holstein erhaltene KZ-Gebäude von einem gemeinnützigen Verein unterhalten. Die Gedenkstätte bietet Dauerausstellungen zur Geschichte des frühen Konzentrationslagers und der NS-Diktatur in der Provinz. Zudem gibt es regelmäßige Veranstaltungen und Sonntagsgespräche über Rechtsradikalismus und Antifaschismus. Nähere Informationen finden Sie unter www.gedenkstaetteahrensboek.de.
 
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