P R E S S E 
 
Mit bissigem Humor gegen Menschenfeindlichkeit
Drei Aktionswochen gegen Rechts werden Eutin durcheinander wirbeln




Eine Stadt steht auf gegen Rechts. Mit Unterstützung der Kreisbibliothek Eutin und anderen wird der Trägerverein der Gedenkstätte Ahrensbök vom 4. bis 28. Juni 2019 drei Aktionswochen organisieren, die sowohl die Gedenkstätte in Ahrensbök als auch weite Teile der ostholsteinischen Kreisstadt nachhaltig durcheinander wirbeln werden. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, nicht mit wortlastigen Informationen, vielmehr mit bissigem Humor sollen insbesondere junge Menschen aufgerüttelt werden, sich gegen Menschenfeindlichkeit und gegen Rassismus zu wehren. Mit Satire und Karikaturen will man auch die Aufmerksamkeit derjenigen gewinnen, die sich nur widerstrebend mit rechtspolitischen Auswüchsen auseinandersetzen.

Auftakt soll ein runder Tisch sein. Am Dienstag, den 8. Januar 2019 um 15 Uhr, wird ein Kreis im Eutiner Rathaus zusammenkommen, der bunter kaum sein kann. Eingeladen zum Mitmachen sind Jugendzentren, Schulen und Bildungsstätten, Vereine und Parteien, Bürgermeister und andere Stadtoberen sowie Kirchen, Museen und Festspiele, Polizei, Bundes- und Feuerwehr, Flüchtlingshelfer ebenso wie Service-Clubs, Friedens- und andere Initiativen, Banken und Sparkassen, Vertreter von Stiftungen, Geschäftsleute und jeder und jede, die sich engagieren wollen.

Im Mittelpunkt der Aktionswochen wird die Wanderausstellung „Oh, eine Dummel! Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit in Karikatur und Satire“ stehen. Mit sechzig aktuellen Karikaturen von den besten Künstlern ihrer Zunft sowie einem Begleitprogramm mit satirischen Film- und Fernsehbeiträgen kann die Kreisbibliothek ein Forum bieten, sich mit rechtspopulistischem und rechtsextremem Gedankengut auseinanderzusetzen und so deren gefährliche Inhalte offenzulegen. Manchem Betrachter wird das Lachen förmlich im Hals stecken bleiben, so bissig ist der Humor, mit dem Menschenfeindlichkeit und Rassismus in dieser Ausstellung angeprangert wird.

In der Gedenkstätte Ahrensbök werden die traditionellen Sonntagsgespräche zum Thema Rechtsextremismus stattfinden. Vorstellbar ist auch eine Sonderausstellung, beispielsweise mit Arbeiten von John Heartfield, dem politischen Fotomontagekünstler, oder mit Werken des deutsch-amerikanischen Karikaturisten George Grosz, der für seine sozial- und gesellschaftskritischen Werke berühmt und berüchtigt war. Der Trägerverein könnte in Vorträgen und mit Buchbeispielen zu zeigen, dass der Terror der nationalsozialistischen Diktatur auch durch grafische Zeichnungen erzählt werden kann. So gibt es eine gezeichnete Biografie über das Leben der Anne Frank, ein Comicbuch über „Hitler, der Völkermörder“.

Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Federführend für Organisation und Planung für den Trägerverein der Gedenkstätte Ahrensbök zeichnet die Künstlerin Ulrike Plötz (Urban Scetching), die in Eutin gut vernetzt ist. Gemeinsam mit anderen kann sie sich vorstellen, dass während der drei Aktionswochen im Juni eine Veranstaltung die andere jagen wird. Um nur einige Ideen zu nennen: Autorenlesungen und Liederabende mit politischen Chansons, Vorträge, beispielsweise im Eutiner Schloss über Menschenrechtsverletzungen in der frühen Neuzeit, Theateraufführungen („Jeder rettet einen Afrikaner“), Poetry Slams oder ein Workshop „Cartoons gegen Rechts“. Am Ende ist eine Podiumsdiskussion angedacht, an dem die Aktiven dieser Aktionswochen sich die Köpfe heiß diskutieren können, wie man gemeinsam einer rechtsextremen Entwicklung der Gesellschaft vorbeugen kann.


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