P R E S S E 
 
Der Tod auf dem Bahndamm
Evakuierung der Munitionsfabrik Lübbersted: Tragödie in der Holsteinischen Schweiz




Das Sonntagsgespräch mit der Zeitzeugin Käthe Birkenfeldt muss wegen Erkrankung der Referentin ausfallen. Es wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Für die verhinderte Zeitzeugin wird Prof. Dr. Jörg Wollenberg (Bremen/Ahrensbök) über dieses Drama am Kriegsende aus Sicht der ab 24 April 1945 in Eutin und Plön „residierenden“ NS-Reichsregierung unter Großadmiral Dönitz berichten. Die am 23 April aus Lübberstedt Richtung Plön evakuierten 300 jüdischen Zwangsarbeiterinnen erreichten am 2. Mai 1945 Eutin. Infolge eines britischen Bombenangriffs auf dem Bahnhof Timmdorf kamen nur 200 von ihnen nach Plön. 80 der getöteten Frauen aus Ungarn und Polen wurden auf den Friedhöfen von Eutin, Plön und Lübeck beerdigt und bald vergessen.

Wer erinnert heute noch an das Schicksal der evakuierten Zwangsarbeiterinnen nicht nur aus den Lagern der Lufthauptmunitionsanstalt (Muna) Lübberstedt? Nicht wenige der Überlebenden kamen nach der Befreiung zusammen mit Überlebenden des Todesmarschs von Auschwitz nach Holstein in die Sammel- und Durchgangslager (Displaced(DP)-Lager) in Haffkrug und Sierksdorf. Weil sich unter den rund 10.000 geretteten KZ-Häftlingen rund 5000 Polen befanden, sprach der Volksmund damals von der Polenzeit: „Kennst du Klein-Warschau im Holsteiner Land, dann fahr nach Haffkrug am Ostseestrand“.
Interessierte sind zu der Veranstaltung mit Prof. Dr. Wollenberg in die Gedenkstätte eingeladen.



Rückkehr nach 73 Jahren an den Ort einer Tragödie
am Behler See in der Holsteinischen Schweiz:
Barbara Lorber und Mindu Hornick,
beide Überlebende der Munitionsfabrik Lübberstedt
(Foto: Birkenfeldt)




 
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