P R E S S E 
 
Ein Überlebender, der die Versöhnung wollte
Lesung in der Gedenkstätte Ahrensbök: Erinnerungen an Wladyslaw Bartoszewski




Er war eine „außergewöhnliche und mitreißende Persönlichkeit“. So schildern ihn Männer und Frauen der Zeitgeschichte, die ihn kannten: Wladyslaw Bartoszewski der ehemalige polnische Außenminister, der auch Historiker und Autor war sowie als Diplomat sein Land international vertrat. Er kämpfte für den Erfolg der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc, kritisierte früh, dass die heutige polnische Regierungspartei PiS das internationale Ansehen Polens beschädigte. Vor allem aber setzte sich der Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz für die Versöhnung mit Deutschland ein.

„Gegen das Vergessen und für die Erinnerung“ heißt eine Veranstaltung in der Gedenkstätte Ahrensbök. Am Sonntag, den 15. April um 15 Uhr, wird die Hamburger Publizistin Bettina Schäfer aus den Erinnerungen an Wladyslaw Bartoszewski „Für Freiheit kämpfen – selbstbestimmt leben“ lesen. In Textbeiträgen von 17 Zeitzeugen – darunter Gesine Schwan und Rita Süßmuth, Helmut Kohl und Giovanni di Lorenzo – wird das Porträt eines Mannes lebendig, der wie wenige andere für seine Überzeugungen stritt.

Beispielsweise stand die Aussöhnung mit Deutschland vorrangig auf Bartoszewskis Agenda. In einem Pressegespräch schien er sich selbst über diese Priorität zu wundern: „Wenn mir jemand, vor 60 Jahren, als ich geduckt auf dem Appellplatz des KZ Auschwitz stand, gesagt hätte, dass ich Deutsche, Bürger eines demokratischen und befreundeten Landes als Freunde haben werde, hätte ich ihn für einen Narren gehalten“. Bartoczewski starb am 24. April 2015 im Alter von 93 Jahren. Interessierte sind zu dieser sehr spannenden Veranstaltung in die Gedenkstätte Ahrensbök eingeladen.


 
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