P R E S S E 
 
Der lange Leidensweg von Sinti und Roma
Vortrag in der Gedenkstätte Ahrensbök


Wie lebten Sinti und Roma vor 1933? Während des nationalsozialistische Regimes wurde die Minderheit, die seit Jahrhunderten in Deutschland lebt, verfolgt und ermordet. Nur wenige überlebten den Terror und kehrten aus den Konzentrationslagern in ihre Herkunftsorte zurück. Häufig trafen sie nach 1945 dort in den Ämtern dieselben Personen, die für ihre Verfolgung und die Ermordung ihrer Familienangehörigen im Nationalsozialismus verantwortlich waren. Entschädigungen für erlittenes Leid blieb den meisten von Ihnen versagt.

„Gewaltpraktiken, Kontinuitäten und fehlende Aufarbeitung“ heißt ein Vortrag über die Verfolgung von Sinti und Romain Schleswig-Holstein am Sonntag, den 26. Mai 2024, um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök. Der Referent Sebastian Lotto-Kusche wird wenig bekannte Erkenntnisse über die Lebensverhältnisse von Sinti und Roma vor 1933 in Schleswig-Holstein beleuchten und darüber berichten, wie es der verfolgten Minderheit nach 1945 ergangen ist. Darüber hinaus will er neue Forschungserkenntnisse über regionale Verfolgungspraktiken vorstellen.

Lotto-Kusche hat sich insbesondere mit dem Leben der Sinti und Roma nach 1945 beschäftigt. Nachgeschichte der Verfolgung und die später Aufarbeitung stehen im Mittelpunkt seines Vortrags. Obwohl Anfang 1980 die Bundesregierung die Verbrechen an Sinti und Roma als Völkermord anerkannte, blieb diese Entscheidung für die Minderheit weitgehend ohne Folgen: Die Mehrheit erhielt keine Entschädigung für erlittenes Leid.

Interessierte sind zu diesem Vortrag in die Gedenkstätte eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Spenden wird gebeten

 
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