P R E S S E 
 
Alltag im Nationalsozialismus
Die Eutiner Autorin Susanne Bienwald stellt die Schriftstellerin Irmgard Keun vor


Sie lebte bereits im holländischen Exil, als sie ihren Roman „Nach Mitternacht“ in einem Amsterdamer Verlag veröffentlichte. Darin schildert die Schriftstellerin Irmgard Keun (1905 – 1082) am Beispiel ihrer 16-jährigen Protagonistin den Alltag im Nationalsozialismus, in dem „Brüder ihre Schwestern“ und „Schwestern ihre Brüder“ denunzierten. Ihre beiden Erstlingswerke „Gilgi“ und „Das kunstseidene Mädchen“, Bestseller in der Weimarer Republik, waren von den Nationalsozialisten als „Asphaltliteratur mit antideutscher Tendenz“ verboten worden.

„Nationalsozialistischer Alltag“, heißt ein Vortrag in der Gedenkstätte Ahrensbök. Am Sonntag, den 10. März 2024 um 15.00 Uhr wird die Eutiner Autorin Susanne Bienwald über die Schriftstellerin Irmgard Keun sprechen. Sie ist die vierte literarische „Heldin“ in einer Reihe von widerständigen Frauen, die Bienwald in der Gedenkstätte Ahrensbök vorstellt. Interessierte sind zu diesem Vortrag, eine Kooperation mit dem Frauenwerk Ostholstein, eingeladen. Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Irmgard Keun war 1936 nach Belgien geflüchtet, wo sie sich dem Kreis exilierter Schriftstellerinnen und Schriftsteller anschloss. Sie siedelte nach Amsterdam um, als ein holländischer Vertrag ihr Buch „Nach Mitternacht“ veröffentlichte. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in den Niederlande musste Irmgard Keun erneut flüchten. Unter falschem Namen tauchte sie in ihrem Kölner Elternhaus unter, wo sie das Ende des Nationalsozialismus erlebte. In der Nachkriegszeit versuchte sie vergeblich an ihre großen Erfolge während der Weimarer Republik anzuknüpfen. Ihre Sammlung „Bilder und Gedichte aus der Emigration“ oder ein 1950 veröffentlichter Roman fanden keine Resonanz in der Öffentlichkeit. Irmgard Keun starb im Mai 1982 in Köln.

 
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