Fluchtort Mauritius Sonntagsgespräch mit Dr.Almut Seiler-Dietrich: Die Internierung jüdischer Exulanten 1940-1945
Das Motto passt, als wenn es für die Gedenkstätte Ahrensbök erdacht worden wäre: Spurensuche. Mut zur Verantwortung. Zum internationalen Museumstag am 21. Mai 2017, der in diesem Jahr zum 40. Mal stattfindet, ist die Gedenkstätte von 11.00 bis 18.00 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Mitglieder des Trägervereins werden Interessierte ganztägig auf Spurensuche durch die fünf Dauerausstellungen des Hauses führen. Diese Spuren führen zu vielen Orten in Ostholstein, wo während der Zeit des nationalsozialistischen Terrors Menschen ihrer Rechte beraubt, verfolgt und ermordet wurden.
Eine ganz andere Art von Spurensuche führt in das ferne Mauritius, den Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans, etwa 870 Kilometer östlich von Madagaskar. Die Literaturwissenschaftlerin Almut Seiler-Dietrich wird während eines Sonntagsgesprächs um 15 Uhr einen Vortrag über die Internierung jüdischer Exilanten auf Mauritius von 1940 bis 1945 halten, dem sich ein Gedankenaustausch mit Besucherinnen und Besuchern anschließen wird.
Mauritius steht für eines der vielen tragischen, aber weitgehend unbekannten Kapitel der Vertreibung der Juden aus Deutschland. Es war im Herbst 1940, als mehr als 1500 Flüchtlinge unter schwierigsten Bedingungen die israelische Hafenstadt Haifa erreichten. Doch britische Behörden verweigerten ihnen den Landgang und zwangen das Schiff zur Weiterfahrt nach Mauritius. Dort lebten die Flüchtlinge viereinhalb Jahre lang unter harten Umständen in einem Internierungslager.
Interessierte sind am internationalen Museumstag eingeladen, in der Gedenkstätte Ahrensbök auf Spurensuche zu gehen und sich am Sonntagsgespräch mit Almut Seiler-Dietrich, einer namhaften Kennerin der afrikanischen Verhältnisse und ihrer Literatur, zu beteiligen.
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