Der Umgang mit Menschen auf der Flucht Sonntagsgespräch in der Gedenkstätte Ahrensbök
Vor fünf Jahren waren es siebzig Millionen. In diesem Jahr werden es mehr als hundert Millionen Menschen sein, die vor kriegerischen Auseinandersetzungen, vor Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen oder vor den Folgen des Klimawandels auf der Flucht aus ihrer angestammten Heimat sind. Die meistern fliehen innerhalb ihres Landes oder in die Nachbarstaaten. Nur wenige flüchten nach Europa.
„Europa – ein Ort der Zuflucht ! / ?“ heißt ein Sonntagsgespräch, zu dem die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. Am Sonntag, den 14. Mai 2023 um 15.00 Uhr wird Daniel Hettwich, Flüchtlingsbeauftragter des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Ostholstein, über den Umgang mit Menschen sprechen, die in Deutschland und in Europa Schutz suchen. An Beispielen aus seiner Praxis wird er berichten, welch menschenunwürdige Behandlungen Flüchtlinge oft erleiden müssen.
Das so genannte Dublin-Verfahren regelt den Umgang mit Flüchtlingen europaweit. Offiziell proklamiertes Ziel dieser Verordnung ist, jedem Ausländer ein Asylverfahren zu garantieren. Gleichzeitig aber soll auch verhindert werden, dass Anträge in mehreren EU-Ländern gestellt werden beziehungsweise die Flüchtlinge im Land ihrer Wahl Asyl beantragen würden. Alltag ist, dass die europäischen Staaten völlig unterschiedlich mit den Herausforderungen umgehen. Hettwich: „So wird in einigen Ländern der Zugang zu Asyl komplett verweigert. In anderen werden Schutzsuchende inhaftiert und mitunter willkürlicher Gewalt ausgesetzt“. Das Dublin-Verfahren verhindere außerdem eine gerechte Aufteilung von Flüchtlingen in Europa.
Hettwich, ehrenamtlicher Vorsitzender des Trägervereins der Gedenkstätte Ahrensbök, ist überzeugt, das Dublin-Verfahren verhindere auch in Deutschland „strenggenommen“, dass Flüchtlinge hier einen fairen Zugang zu einem Asylverfahren erhalten“. Interessierte sind zu diesem Sonntagsgespräch in die Gedenkstätte eingeladen. Im Anschluss an den Vortrag ist ein Gedankenaustausch mit dem Referenten möglich. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Daniel Hettwich
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