In langer Tradition: Internationales Jugendsommerlager Junge Menschen aus vielen Ecken der Welt erforschen die NS-Zeit
Sie kommen aus verschiedenen Ecken der Welt. Wenn am 15. Juli 15 junge Leute in der Gedenkstätte Ahrensbök zum internationalen Jugendsommerlager eintreffen, haben viele einen langen Weg zurückgelegt: Sie reisen aus Osteuropa - aus Weißrussland, der Ukraine und aus Polen -, aus Spanien, aus verschiedenen Bundesstaaten Deutschlands und aus dem afrikanischen Niger an.
Zehn Tage lang, bis zum 24. Juli, werden sie unter dem Motto „Grenzen überschreiten“ (Crossing Borders) sich mit verschiedenen Aspekten der NS-Zeit beschäftigen insbesondere mit den Themen Antisemitismus, Zwangsarbeit und Todesmarsch beschäftigen. Vor allem aber werden sie sich kennenlernen. Sie werden sich austauschen über die aktuellen Themen und Probleme in ihren Heimatländern und sie werden ihre Freizeit gemeinsam gestalten. Geplant sind u. a. eine Fahrradtour und Ausflüge zu Erinnerungsorten der Region wie nach Neustadt und Haffkrug zu den Cap Arcona-Friedhöfen sowie ein Besuch der Synagoge in Bad Segeberg.
Internationale Jugendsommerlager haben Tradition in Ahrensbök. Bereits 1999, noch vor Gründung der Gedenkstätte, bauten junge Menschen aus verschiedenen Teilen Europas Gedenkstelen, die heute in all den Orten zwischen Lübeck und Neustadt stehen, durch die 1945 ein Todesmarsch führte. Damals wie heute organisiert die Gedenkstätte das Camp in enger Zusammenarbeit mit der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste und dem Kirchenkreis Ostholstein. Es findet im Rahmen des Jugend-erinnert-Projekts „Was geht uns das an“ statt, welches aus Mitteln der Beauftragten der Bunderegierung für Kultur und Medien, der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten und dem Beauftragten für politische Bildung finanziert wird.
Die Frage, was die NS-Zeit junge Menschen heute noch angeht, wird im Mittelpunkt dieser zehn Tage stehen. Im Sinne einer „Geschichtswerkstatt“ werden die Teilnehmenden - begleitet von Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte - angeleitet, Themen selbst zu erforschen, um einen eigenen Zugang zu historischen Ereignissen zu finden. Auch handwerkliche Arbeiten in und rund um die Gedenkstätte sind Teil des Programms. Wegen der Bauarbeiten in der Gedenkstätte werden die Teilnehmenden in der Jugendakademie in Bad Segeberg wohnen. Die Gedenkstätte wird während des Jugendsommerlagers ab Sonntag, 17. Juli bis Freitag, 22. Juli für Besucherverkehr geschlossen sein. Sonntag, den 24. Juli ist das Haus wieder von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Internationales Jugendsommerlager in dr Gedenksteätte Ahrensbök
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