P R E S S E 
 
Von Fuhlsbüttel nach Kiel
Einer von vielen Todesmärschen im April 1945 / Buchvorstellung


April 1945: In weiten Teilen von Schleswig-Holstein wurden Häftlinge auf Todesmärschen von Süd nach Nord durch das Land getrieben. Einer dieser etwa viertägigen Fußmärsche führte vom Hamburger Gestapogefängnis Fuhlsbüttel zum „Arbeitserziehungslager“ (AEL) Nordmark in Kiel-Hassee, über den nun in einem Buch berichtet wird, das die Biografiengruppe Todesmarsch Hamburg-Kiel zusammengestellt hat.

In dem Buch „Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden“, herausgegeben von Dietlind Kautzky und Thomas Käpernick, erstellen verschiedene Autor*innen neun bewegende Lebenswege von Menschen, die Lagerhaft und Todesmarsch erleiden mussten, weil sie jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens oder weil sie politische Gegner des Nationalsozialismus waren. Die Biografiengruppe pflegt engen Kontakt zu Angehörigen ehemaliger Teilnehmer*innen und errichtete an fünf Orten in Schleswig-Holstein Gedenktafeln für die auf dem Marsch Ermordeten. Das Buch ist auch in englischer Sprache erschienen.

Am Sonntag, den 3. Juli 2022, wird um 15 Uhr das Buch in der Gedenkstätte Ahrensbök vorgestellt. Frauke Greuel und Thomas Käpernick, beide Mitglieder der Biografiengruppe, stellen außerdem in einem eigenen Kapitel Wilhelm Bornbusch vor; Bornbusch war Mitglied der Widerstandsgruppe KdF - Kampf dem Faschismus. Sie werden zudem über die Aktivitäten der Gruppe berichten, die im September ihre Arbeit abschließen möchte, indem eine weitere Gedenktafel - in Mühbrook bei Bordesholm - errichtet wird, um auch hier der während des Todesmarsches Ermordeten zu gedenken.




 
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