P R E S S E 
 
Kapitulation oder Befreiung?
Die dramatischen Ereignisse des Kriegsendes: Vortrag in der Gedenkstätte Ahrensbök


Es ist der 77. Jahrestag. Vor mehr als sieben Jahrzehnten an diesem 8. Mai wurden die Deutschen von der nationalsozialistischen Diktatur befreit. Aber war der 8. Mai 1945 wirklich ein Tag der Befreiung Deutschlands, „eine große Stunde, die Rückkehr Deutschlands zur Menschlichkeit“, die Thomas Mann über den britischen Rundfunk BBC am 8. Mai 1945 verkündete? Oder war für die Mehrheit der Bevölkerung die „Kapitulation“ ein Tag der Trauer und die Fortsetzung von Hunger und Leid?

„Die dramatischen Ereignisse des Kriegsendes“ ist das Thema einer Veranstaltung, zu der der Trägerverein am Sonntag, den 8. Mai 2022, um 15.00 Uhr in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. Zuerst kommen zwei Zeitzeugen der Kriegskindergeneration in dem Film „Eine Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus“ zu Wort. Es ist eine Dokumentation, die die Husumer Filmemacherin Martina Fluck im letzten Jahr im Auftrag des Trägervereins mit den beiden Ahrensbökern Hans Otto Mutschler und Jörg Wollenberg drehte. Anschließend stellt sich der Historiker Wollenberg der Diskussion und erinnert an die dramatischen Ereignisse des Kriegsendes in Ostholstein, an Befreiung von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen, an Flüchtlinge und an die Cap-Arcona-Katastrophe am 3. Mai 1945, bei der von mehr als 7000 Häftlingen an Bord schwimmender KZ-Schiffe kaum mehr als 500 überlebten.

Auch viele andere Häftlinge - durch Zwangsarbeit, Hunger und Todesmärsche geschwächt – starben nach ihrer Befreiung. Sie wurden, ebenso wie viele Todesopfer der Schiffskatastrophe, auf dem „Ehrenfriedhof“ in Haffkrug-Neukoppel bestattet. Diese Ruhestätte ist wenig beachtet und vom Straßenlärm der Autobahn 1 und der Bundesstraße 76 bedroht. Für eine würdige Mahn- und Ruhestätte der dort begrabenen 1 128 Kriegsopfer setzt sich seit Jahren der Eutiner Arbeitskreis 27. Januar ein. Ihr Vorsitzender Helmut Kurth wird während der Veranstaltung in der Gedenkstätte Ahrensbök über die Pläne der Neugestaltung berichten.

Kurth und Wollenberg laden alle Interessierten gegen 17.00 Uhr zu einer Exkursion zum Friedhof in Haffkrug (in eigenen PKWs) ein. Wer Lust habe, so Wollenberg, könne dann weiter mit ihm nach Scharbeutz fahren, um „Am Hang“ das Haus zu besichtigen, in dem einst der Nobelpreisträger Alber Einstein seine Ferien verbrachte; in Scharbeutz bittet eine Initiative um Unterstützung, die neue Seebrücke des Ferienortes nach Albert Einstein zu benennen.

Interessierte sind zu Filmvorführung und anschließendem Vortrag am Sonntag in die Gedenkstätte Ahrensbök eingeladen. Eine Anmeldung ist erforderlich, per Telefon 04525 - 493060 oder per E-Mail: gedenkstaetteahrensboek@t-online.de. Es besteht Maskenpflicht.

"Eine Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus" mit den Zeitzeugen Hans Otto Mutschler

. . . und Jörg Wollenberg

 
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