Drohbriefe in den Gründertagen Tag der offenen Tür in der Gedenkstätte Ahrensbök zum 20-jährigen Bestehen des Trägervereins
Ahrensbök. Das 20-jährige Bestehen der Gedenkstätte Ahrensbök wurde mit einem Tag der offenen Tür gewürdigt. Neben zahlreichen offiziellen Gästen kamen mehr als 100 Besucher an die Flachsröste, um ihre Verbundenheit mit dem Trägerverein auszudrücken und sich über aktuelle Projekte zu informieren.
Das Jubiläumsfest war ein großes Treffen von Menschen, die die Entwicklung der Gedenkstätte Ahrensbök teils seit vielen Jahren begleiten: „Nimm mal die Brille ab, jetzt erkenne ich Dich auch“ oder „wie schön, Dich endlich wiederzusehen“ war auf dem Areal rund um das Gebäude an der B 432 von Mitstreitern aus den schwierigen Jahren der Anfänge zu hören. Sie trafen auf jüngere Wissbegierige, die viel mehr über die Geschichte des Trägervereins erfahren wollten.
Angesichts der großen Zahl der Gratulanten sagte Staatssekretär Dr. Oliver Grundei „ich lass das Grußwort mal stecken, das hat 13 Seiten“. Mit Blick auf das Projekt „Was geht uns das an!“ im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend erinnert“ unterstrich der Vertreter des Landes es sei schön, „dass die Jugendarbeit hier wieder gelingen kann und wir das Gedenken in die nächste Generation tragen.“ Einig war er sich mit Vertretern aus Bund, Land, Kreis und Kommune darin, dass es einen parteiübergreifenden Konsens aller demokratischen Kräfte gebe, Gedenkstätten zu fördern und zu erhalten. Bettina Hagedorn (SPD), parlamentarische Staatssekretärin im Finanzministerium, sowie Ingo Gädechens , CDU-MdB und Mitglied im Haushaltsausschuss, hatten sich für Bundesmittel zur dringenden energetischen Sanierung des 138 Jahre alten Gebäudes starkgemacht. Der Trägerverein muss nun die so bewilligten 245.000 Euro um die entsprechende Summe ergänzen. Da das Land fürs laufende Jahr 70.000 Euro sowie für 2022 weitere 150.000 Euro zugesichert habe, die Gemeinde Ahrensbök sich mit 5000 Euro beteilige und weitere Mittel aus Stiftungen in Aussicht stünden ist der neue Vorsitzende Daniel Hettwich guter Dinge, dass dies gelingt. „Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Mittel bekommen“, sagte Hettwich in seiner Begrüßung. Zudem räumte er ein es nicht gewagt zu haben, dieses anspruchsvolle Ehrenamt anzutreten, hätte seine Vorgängerin Dr. Ingaburgh Klatt ihm nicht ihre Unterstützung versprochen. Die Lübecker Historikerin war neun Jahre lang Vorsitzende des Trägervereins und ist nun Hettwichs Stellvertreterin. Als Dank für ihre Arbeit schenkte das Gedenkstättenteam ein Bild des Künstlers René Blätterman.
In einem Podiumsgespräch mit Barbara Braß, der ehemaligen Leiterin der Jugend-Sommercamps, und dem damaligen Ahrensböker Pastor Michael Schwer erinnerte Ingaburgh Klatt an die Anfänge, aus denen der Trägerverein hervorging. „Damals ist ein Impuls ausgegangen, der bereits 20 Jahre gehalten hat.“ Neben berührenden Dankesbriefen von Teilnehmern der Sommercamps sind Gründerin Barbara Braß aber ebenso zahlreiche Anfeindungen aus der ersten Zeit im Gedächtnis. So sei sie nach Drohbriefen nachts Streife auf dem Gelände gegangen. „Aber ich will auch all die Hilfe, die wir bekommen haben, nicht vergessen.“
Am Ende eines langen Tages war Daniel Hettwich glücklich über die „große Wertschätzung“, die die Gedenkstättenarbeit von Bund, Land, Gemeinde und auch Kirche erfahre.
Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär im Bildungsministerium: Das Gedenken in die nächste Generation tragen
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Daniel Hettwich, Vorsitzender des Trägervereins: Dankbar für die landesweite Unterstützung
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Karin Beythin, Ahrensbök stellvertretende Bürgermeisterin (l.), Kreispräsident Harald Werner (r.): In ihrer Mitte Karin Togler, eine von rund einhundert Gästen
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