P R E S S E 
 
Ein Leben lang unbeugsam
Vortrag in der Gedenkstaette: Das Leben des Anarchisten Erich Mühsam



Der Knabe Erich eckte früh an. 1878 in Berlin geboren und in Lübeck aufgewachsen, wurde er 1896 vom Besuch des Katharineums wegen „sozialistischer Umtriebe“ verwiesen. Zwar stieg der Sohn eines Lübecker Apothekers in die Fußstapfen des Vaters und absolvierte eine Apothekerlehre. Doch mit Anfang zwanzig wandte sich Erich Mühsam vom bürgerlichen Leben ab, dem Bohème-Leben zu, wurde freier Schriftsteller, der sich vorzugsweise im freien Künstlermilieu bewegte, und sich den sozial Benachteiligten verbunden fühlte. Er wurde zum „markantesten und literarisch fruchtbarsten Vertreter des deutschen Anarchismus“, so die Lübecker Erich-Mühsam-Gesellschaft.

„Sich fügen, heißt lügen“, ist der Titel eines Vortrags, zu dem der Trägerverein am Sonntag, den 22. August 2021 um 15.00 Uhr in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. Lienhard Böhning, Vorsitzender der Erich-Mühsam-Gesellschaft, wird über den Schriftsteller und Publizisten referieren, Gunda Böhning wird Texte des Literaten und Zeichners, des Anarchisten und Antifaschisten vortragen, der sich ein Leben lang politisch unbeugsam „links von allen Parteien“ bewegte.

Das Ende war furchtbar. Als einer der frühesten Warner vor dem wachsenden Nationalsozialismus wurde Mühsam nur einen Monat nach der Machtübertragung, am 28. Februar 1933 – dem Tag nach dem nächtlichen Reichstagsbrand, verhaftet, zuerst im Berliner Gefängnis Plötzensee, dann im Zuchthaus Brandenburg und schließlich im Konzentrationslager Oranienburg Folter und Misshandlungen ausgesetzt. Am 10. Juli 1934 wurde Erich Mühsam von der SS ermordet.

Interessierte sind zu diesem Vortrag in die Gedenkstätte eingeladen. Besucher*innen müssen sich per Telefon oder E-Mail anmelden: 04525 – 493 060, gedenkstaetteahrensboek@t-online.de gelten die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsverordnungen der am Tag des Besuchs gültigen Verordnung des Landes Schleswig-Holstein.


"Links von allen Parteien": Erich Mühsam

 
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