20 Jahre Gedenkstätte Ahrensbök Trägerverein verschiebt würdige Feier auf den 1. September
Selbst Gutwillige hatten Bedenken, ob das Vorhaben gelingen würde. Zwar konnte nicht bezweifelt werden, dass das Gebäude von großer historischer Bedeutung war. Auch hatte man, trotz zwiespältigem Echo, bereits einige Jahre Erfahrung in der Erinnerungsarbeit gesammelt. Doch die Sorge, ob die Einrichtung einer Gedenkstätte in einem maroden Gebäude am Rande der Gemeinde Ahrensbök, den kleinen Verein überfordern würde, war berechtigt.
Das Vorhaben ist gelungen. Die Gedenkstätte Ahrensbök besteht am 8. Mai 2021 seit zwanzig Jahren. Das wäre Anlass zu einer großen Feier, zumal der 8. Mai in Schleswig-Holstein in diesem Jahr zum ersten Mal ein Gedenktag ist, an dem landesweit an das Kriegsende und die Befreiung vom Nationalsozialismus erinnert wird. Doch die Pandemie, die seit mehr als einem Jahr die Republik lähmt, legt auch dem Trägerverein der Gedenkstätte Ahrensbök Fesseln an. Der Trägerverein wird am 8. Mai in einer kleinen, vereinsinternen Veranstaltung mit einigen wenigen geladenen Gästen den 20. Jahrestag der Gründung begehen.
Die Pläne für eine würdevolle Feier werden vertagt. Ein Fest mit allen Mitgliedern und Interessierten, mit Freundinnen und Freunden soll am 1. September, dem Antikriegstag, stattfinden, wenn Corona es erlaubt. Am 8. Mai wird Landtagspräsident Klaus Schlie, statt persönlich nach Ahrensbök zu kommen, Grußworte sprechen. Auch die Premiere des Zeitzeugenfilms „Verdrängen und Erinnern – Kindheit im Nationalsozialismus“ mit Hans Otto Mutschler und Jörg Wollenberg, zwei Ahrensbökern, die sich erinnern, wie sie als Kinder 1945 Zeugen des Todesmarsches wurden, wird am 8. Mai nur in kleinem Rahmen stattfinden; das Video wird für Interessierte anschließend zum Ansehen auf die Homepage gestellt.
Eine Sonderausstellung, „20 Jahre Gedenkstätte Ahrensbök“, wird erstmals ab 8. Mai gezeigt werden. Sie dokumentiert mit zahlreichen Fotos die Zeit zwischen 1883, dem Bau des Direktorenhauses, bis heute. Es wird die Entwicklung einer Bürgerinitiative über die Gruppe 33 zum Trägerverein eines in der landesweiten Gedenkstättenlandschaft gut verankerten Erinnerungsorts gezeigt. Beispiele aus der Arbeit des Trägervereins runden diese Dauerausstellung ab. Sie ist zu den regulären Öffnungszeiten im Foyer der Gedenkstätte zu sehen.
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