Rebellin, Kabarettistin, Nonne Susanne Bienwald zeichnet das Porträt von Isa Vermehren
Schon als Fünfzehnjährige eckte sie an. Weil sie den Hitlergruß verweigerte, wurde sie ohne Abschluss von der Lübecker Ernestinenschule geworfen. Isa Vermehren verließ ihre Heimatstadt Lübeck, um in Berlin als politische Kabarettistin und Sängerin ihren Widerstand gegen das nationalsozialistische Terrorregime lautstark kundzutun. 1944 wurden sie und andere Familienmitglieder verhaftet und in Konzentrationslager gesteckt. Vermehren überlebte Ravensbrück, Buchenwald und Dachau
„Rebellin, Kabarettistin, Nonne“, heißt eine Veranstaltung am Sonntag, den 23. März 2025 um 15.00 Uhr in der Gedenkstätte Ahrensbök. Die Eutiner Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Susanne Bienwald stellt in ihrem Vortrag die Lübecker Künstlerin Isa Vermehren (1918 – 2009) vor, die einen aufregenden Lebenslauf hatte. Nach 1945 studiert sie Theologie und trat in ein katholisches Kloster in Bonn ein. Wegen ihrer Begabung, Wissen lebendig zu vermitteln, wurde ihr die Leitung katholischer Gymnasien übertragen.
Die bemerkenswerte Vielseitigkeit der Isa Vermehren erstreckte sich fast bis in die Gegenwart. 1983, nach ihrem Eintritt in den Ruhestand sprach sie als erste Frau bis 1995 in der ARD das „Wort zum Sonntag“. Ihren Kabarett-Freunden aber wird Isa Vermehren unvergesslich bleiben, wie sie mit ihrer Ziehharmonika „Agathe“ in Seemannsliedern - darunter als Ani-Nazi-Hymne „Eine Seefahrt, die ist lustig“ - das NS-Regime verspottete.
Der Vortrag über Isa Vermehren ist eine gemeinsame Veranstaltung der Gedenkstätte Ahrensbök und des Evangelischen Frauenwerks Ostholstein. Interessierte sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
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