P R E S S E 
 
Über Umwege zum Forscher
Stadthistoriker Axel Winkler berichtet über Bad Segeberg im Nationalsozialismus


Es war Franz Claudius, der den Segeberger Lehrer Axel Winkler zum Forscher machte. Winkler war die Aufgabe zugefallen, die Lebensgeschichte des Namensgebers seiner Schule für eine Festschrift aufzuschreiben. Die Recherche über Franz Claudius, Sohn des Dichters Matthias Claudius (Der Mond ist aufgegangen), gefiel Lehrer Winkler so gut, dass er seitdem nicht mehr aufhörte zu forschen. Er konzentrierte sich auf die nationalsozialistische Zeit in Bad Segeberg, insbesondere die Verfolgung, Enteignung und Vertreibung jüdischer Familien. Winkler recherchierter wie junge Menschen dem Nazi-Wahn zum Opfer fielen und wie auch die bürgerlichen Massen sich für die Diktatur begeistern ließen.

„Bad Segeberg im Nationalsozialismus“ heißt ein Vortrag mit anschließendem Gespräch, zu dem der Trägerverein am Sonntag, den 7. August 2022 um 15.00 Uhr in die Gedenkstätte Ahrensbök einlädt. Der Segeberger Stadthistoriker Axel Winkler wird in seinen Ausführungen über seine vielfältige Arbeit berichten, zu der inzwischen auch die Verantwortung für das Initiieren von Stolpersteinen gehört, eine Aufgabe, die Winkler in enger Absprache mit der jüdischen Gemeinde durchführt. Interessierte sind zu diesem Sonntagsgespräch in die Gedenkstätte eingeladen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.

Winkler macht sich sein Ehrenamt nicht leicht. Seine aufwändigen Recherchen führen ihn in verschiedene Archive, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus befassen, so das Hamburger Staatsarchiv, die Archive von Yad Vashem in Jerusalem, das Arolsen-Archiv, dem internationalen Zentrum über NS-Verfolgung mit der weltweit umfassendsten Dokumentensammlung zu den Opfern des Nationalsozialismus. So entstanden zwei Bücher, in denen Winkler die tragischen Geschichten der Segeberger Familien Baruch und Levy aufschrieb. Winkler und sein Forscherkollege Hans-Werner Baurycza veröffentlichen außerdem regelmäßig Hefte, in denen sie ihre Forschungsarbeit an Beispielen (Landjahrlager der Nazis) beschreiben. Eine Ausstellung, die sie erarbeiteten, blieb nicht auf die Räume des Rathauses beschränkt. Sie wurde an mehreren öffentlichen Orten der Kreisstadt gezeigt, so dass es schwer war, sich dem Thema zu verschließen.


 
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